ESO - Ein See Observatorium

Ein astronomisches Observatorium, wenn auch nur Hobbyobservatorium, am See, am Campingplatz ?

Ja richtig gelesen! Wie man auf diese Idee kommt? Nun der Gedanke war einfach der, ein Hobby mit dem anderen zu verbinden. Bade- und Freizeitaktivitäten brauchen Schönwetter, so wie die Astronomie auch. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich am Ausee bei Linz einen Wohnwagen als Sommer-Zweitwohnsitz. Also was lag näher hierher auch einen Teil meiner astronomischen Aktivitäten zu verlegen. Natürlich ist der Platz alles andere als ideal, aber immer irgendwohin extra weit aus der Stadt in die Berge zu fahren nur um einen perfekten Himmel zu haben ? Man muss sich halt arrangieren und mit dem begnügen was man hat und was von diesem Platz aus geht. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Augebiet, lässt nur mäßige Himmelstransparenz zu, aber auch hier gibt es immer wieder klare, relativ trockene Nächte. Auch die Höhe des Platzes ist alles andere als ideal.

Aber ganz nach dem oft zitierten Motto: " Jedes Fernrohr findet seinen Himmel " kann man auch sagen: "Jeder Platz hat seinen Sternenhimmel"

Ich habe hier die notwendige Infrastruktur (Wohnmöglichkeit, Strom, eine Säule für die Fernrohrmontierung, ......) und somit die Möglichkeit nach einer Beobachtungsnacht einfach ins Bett zu fallen, oder mich in einer kühlen Nacht zwischendurch aufzuwärmen. Von der Dunkelheit her ist der Platz durchaus brauchbar, auf jeden Fall besser als mitten in der Stadt zu beobachten, zudem liegt der Platz südlich der Großstadtlichter von Linz. In meiner unmittelbaren Nähe sind auch keine Straßenlampen und das Campingareal ist relativ dunkel. Darüber hinaus ist die "Seesternwarte" in einer Viertelstunde jederzeit von meiner Wohnung aus von Linz zu erreichen. Also auch außerhalb der Badesaison zB. im Winter. Hier zeigt sich die besondere Stärke des Platzes. Im Winter ist praktisch niemand am Platz und es ist stockdunkel. Wenn es recht kalt ist, setze ich mich in den mit Gas beheizten Wohnwagen und steuere meine kleinen Teleskope remote per Computer draußen in der Kälte. HIER  geht es zum Download zu meiner Anleitung: "Computersteuerung meiner EQ6 via Stellarium" 

Natürlich ergänze ich meine Aktivitäten am See auch durch gelegentliche Astroausflüge ins benachbarte Bergland. Vor allem im Nebel verhangenem  Herbst ist dies ein unabdingbares Muss. Alle meine astronomischen Geräte sind daher auch voll mobil einsetzbar. Dies ist der Grund für meine Sammlung relativ kleiner und sehr kleiner Teleskope - VLTs - very little telescopes ;-)

Genau davon handelt meine VLT-Homepage. Astronomie mit kleinem und kleinstem Gerät. Jedes Fernrohr, auch wenn es noch so klein ist, findet seinen Himmel. Im Zeitalter der Computer und digitalen Bildaufnahme- und Bearbeitungsverfahren ist auch aus kleinen Geräten erstaunliches herauszuholen. Nebeneffekt: Die Kosten halten sich so in Grenzen, denn nach oben hin gibt es weder technische Grenzen noch Schranken für die Kosten !

Wenn ich Astroaufnahmen höchster Qualität sehen will, schaue ich mir gerne die von Astrokollegen mit teuerstem Equipment im Internet an. Doch auch diese sind, bei allem Respekt, nur ein "Abklatsch" der gewaltigen Aufnahmen professioneller Einrichtungen an den besten Plätzen der Erde bzw. von im Weltraum gewonnenen Aufnahmen. ESO, NASA, Hubble ..... alles Einrichtungen mit Webseiten die mir frei Haus die schönsten Bilder, die man mit Steuergeldern herstellen kann, in mein warmes Arbeitszimmer direkt und aktuell auf meinen Bildschirm liefern.
Ergänzend dazu mache ich mir selber mein eigenes Bild vom Himmel vor der Haustüre, mit kleinen Optiken, alten Teleobjektiven vom Flohmarkt und kleinen Teleskopen ( alle gebraucht und günstig erworben und so manches Zubehör zum Teil selbst gebastelt). Auch diese steuere ich per Computer, auch mit diesen kann ich mich an digitalen Bildbearbeitungstechniken versuchen und meinen privaten Wissensdurst stillen. Die Technik ist die gleiche wie im Hubble-Space Teleskop. So wie dort kann ich versuchen die vorhandene Optik bis ans Limit auszureizen. Egal wie viel Geld ich in das Hobby Astronomie stecken könnte, mit den professionellen Ergebnissen ist da nie mitzuhalten, bzw. wenn ja - wozu ?

Ich bin kein Astrofotograf
sondern nur ein "Gelegenheits-Astroknipser" der sich eben sein eigenes kleines Bild von den Wundern des Sternenhimmels macht.

Ich bin ein "fotografischer Beobachter"
Ein kleines Kameraobjektiv bzw. Teleskop - ein, zwei schnelle Einzelschüsse mit einer empfindlichen DSLR oder kleinen CCD - und schon offenbaren sich mir Himmelsanblicke die ich mit freiem Auge an meinem Standort gar nicht wahrnehmen kann. Ich fange so eine Sternenvielzahl ein, wie ich sie freisichtig nicht einmal im Gebirge ausnehmen könnte. Ich bilde Farben ab, die mein Auge sowieso, egal mit welch großem Gerät ich auf die Objekte halten würde, nicht wahrnehmen könnte. Die fotografische Beobachtung ist somit auch eine Form der LIVE-Beobachtung, wenn auch mit minimaler Zeitversetzung. Klar, die Belichtung 60,180, 300 sec..... muss ich abwarten, aber dann habe ich nicht nur einen flüchtigen Eindruck vom Objekt sondern sogar eine dauerhafte Erinnerung in Form eines Bildes, auf meinem Kameradisplay oder auf meinem Bildschirm - ich weiß auch Jahre später noch, aha, das ist Graffs Haufen (IC4756), das ist der Summer Beehive Cluster (sommerlicher Bienenkorbhaufen/IC4665) ..... so schauen die aus  ..... gerade mit kleinen Brennweiten kann ich mir über Konstellationen und offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, sowie über Lage, Verteilung und Größenordnung von DeepSky-Objekten ein schönes Bild machen :-) Sogar diese fotografischen Schnellschüsse kann man mit etwas Bildbearbeitung zu ganz ansehnlichen Bildern weiterentwickeln. Sollte es mich eines Tages doch einmal reizen, diese Objekte näher fotografisch zu untersuchen und gar ein Astrofoto zu wagen, so kann ich das noch immer zu einem späteren Zeitpunkt tun.

Diese Seite alle ermutigen, die mit kleinem Budget, kleinen Gerätschaften und unter nicht so tollen Bedingungen Astronomie betreiben wollen, es zu versuchen und sich nicht abschrecken zu lassen. Es gibt heute Techniken, die auch unter extremsten Lichtverschmutzungsverhältnissen aus der Großstadt heraus die Fotografie des gestirnten Himmels ermöglichen. Einen Großteil meiner modular aufgebauten Ausrüstung setze ich auch in Linz ein. Spezielle Filter in Verbindung mit CCD-Technologie machen dies möglich. Aber natürlich haben diese Filter auch ihren Preis, aber in Relation zu größeren, teureren Teleskopen sind sie durchaus erschwinglich. Und wer die Kosten für eine CCD-Kamera scheut kann heute mit handelsüblichen digitalen Spiegelreflexkameras bereits erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Astronomie für Jedermann(frau) bzw. die Sternwarte für Jedermann(frau) ist heute leichter zu realisieren als je zuvor, und somit können immer mehr Menschen an der Schönheit des gestirnten Himmel teilhaben und direkt selbst einen Blick in unsere kosmische Heimat tun, von der Alles und wir Alle abstammen !


Beobachtungsbetrieb am See - Sonne, Mond, Planeten, Sterne - alles wird von hier aus "auf's Korn genommen"


Mit einer Webcam und einem nur 35mm Öffnung großem bzw. kleinem Teleskop(Lunt35) gewonnene Sonnenaufnahmen.
Oft mache ich auch nur Stimmungsaufnahmen, so wie zB. diese mit meiner kleinen Sonnenuhr am Campingplatz
Astronomy just for fun!

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